Ein Jahr Corona: „Bei uns läuft das Team trotz Krise super“
Beim Marketing geht es in erster Linie darum, sich als Unternehmen nach außen positiv darzustellen. Das ist gut und auch richtig so, allerdings darf man dabei nicht vergessen, wie die Stimmung im Kern des Unternehmens ist. Schließlich sind nicht nur die Bedürfnisse der Zielgruppen von entscheidender Bedeutung, sondern auch die des Teams. Vernachlässigt man deren Wünsche, Themen und Angelegenheiten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Motivation nachlässt, weil die Menschen sich weder gesehen noch wertgeschätzt fühlen.
Insbesondere in einer Zeit wie der aktuellen, ist es von entscheidender Bedeutung, den Mitarbeitern die Sicherheit zu geben, die sie an anderer Stelle im Augenblick nicht finden. Von einem Monat auf den anderen wird der Lockdown verlängert. Vielen Menschen fällt es zunehmend schwerer, die Anweisungen der Bundesregierung zu verstehen, sodass es um so wichtiger ist, bei der Arbeit Stabilität, ein offenes Ohr sowie Unterstützung zu erfahren.
Wir wollten wissen, wie es unseren Mitarbeitern in der Corona-Krise ergangen ist. Deshalb haben wir drei Mitarbeiter dazu befragt, ob und wie sich ihre Arbeit während der Krise verändert hat und wie sie das Krisenhandling der Geschäftsführung einschätzen.
Das sind ihre Antworten:
Nina Grünewald, Office Management
Wie hat sich deine Arbeit seit der Corona-Pandemie verändert?
Tatsächlich hat die Pandemie meine ganze Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Bei der Seeding Alliance arbeite ich erst seit Oktober letzten Jahres. Zuvor war ich in einer Event-Agentur tätig. Mit den Absagen sämtlicher Veranstaltungen ist die Auftragslage eingebrochen. Es gab dort keine Zukunftsperspektiven für mich. Also blieb mir nichts anderes übrig, als nach einem neuen Job zu suchen, was Corona-bedingt allerdings sehr schwierig war. Im Vorstellungsgespräch bei der Seeding Alliance haben wir beiderseitig sofort gemerkt, dass es passt und dann ging der Start ganz schnell.
Inwiefern wirken sich diese Veränderungen auf deine Motivation aus?
Seitdem ich bei der Seeding Alliance arbeite, habe ich endlich wieder einen sicheren Job. Dadurch, dass nicht ewig die Gefahr des Jobverlustes über allem schwebt, ist die Motivation voll da und ich habe richtig Bock zu arbeiten.
Wie geht die Geschäftsführung mit der Krise um?
Ich kann der Geschäftsführung nur ein riesiges Kompliment für den Umgang mit der Krise aussprechen – sie macht das sehr gut. Sie gibt uns das Gefühl, dass sie alles dafür tut, damit wir unsere Jobs behalten können und alles so bleibt, wie es ist. Das ist super viel wert.
Ingo und Murat bleiben bei den Entwicklungen auf dem neuesten Stand und schauen stets auf die Corona-Zahlen, um einschätzen zu können, wann und wie wieder mehr Kollegen ins Büro kommen können.
Bist du zufrieden mit dem Krisenhandling?
Auf jeden Fall. Ich bin mir sicher, meinen Arbeitsplatz zu behalten. Diese Sicherheit ist in der aktuell unsicheren Zeit sehr wichtig. Und das nicht nur beruflich, auch privat wirkt sich das aus: Ich bin glücklicher und der Alltag ist weniger nervenaufreibend, weil ich mich nicht immer fragen muss, wie es weitergeht, so wie es in der Anfangszeit der Pandemie war.
Betim Makolli, Projektmanager in der IT
Wie hat sich deine Arbeit seit der Corona-Pandemie verändert?
Die Arbeit hat sich im letzten Jahr deutlich erweitert und ist wesentlich intensiver geworden. Der kurzfristige Austausch unter Kollegen ist vom Homeoffice aus nicht so einfach möglich. Der interne Austausch wie auch die Zusammenarbeit mit den Kunden und Auftraggebern ist wesentlich planungsintensiver, wodurch der Aufwand gestiegen ist.
Inwiefern wirken sich diese Veränderungen auf deine Motivation aus?
Im Großen und Ganzen hat sich meine Motivation nicht verändert, allerdings ist es anstrengender, aus einem Motivationstief wieder herauszukommen. Ist man im Büro und hat mal keine Motivation zu arbeiten, hat man keine Ablenkung, sodass man einfach weiterarbeitet. Zu Hause gibt es viele Ablenkungen – da werden die liegengebliebene Wäsche oder der Staubsauger schon mal zur Verlockung. Gerade in der Anfangszeit war mein Alltag dadurch sehr chaotisch. Um konzentrierter und besser zu arbeiten, arbeite ich jetzt nach der Pomodoro-Technik: Dabei arbeite ich 25 Minuten ganz konzentriert und mache dann 5 Minuten Pause. Seitdem bin ich wesentlich fokussierter und die kleinen Pausen haben einen riesigen Effekt.
Wie geht die Geschäftsführung mit der Krise um?
Wenn ich mich auch im privaten Umfeld umsehe, kann ich nur sagen, dass Murat und Ingo die Krise hervorragend handeln. Sie haben uns alle schon sehr früh ins Homeoffice geschickt, allerdings haben wir – unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen – auch die Möglichkeit, ins Büro zu gehen, wenn uns mal die Decke auf den Kopf fällt. Tatsächlich nutze ich diese Option regelmäßig.
Bist du zufrieden mit dem Krisenhandling?
Ja, auf jeden Fall. Ich kann mir nicht vorstellen, was man besser machen könnte.
Kendal Kilicoglu, Key Account Manager
Wie hat sich deine Arbeit seit der Corona-Pandemie verändert?
Durch die enge Zusammenarbeit mit den Partnernetzwerken war ich vorher viel unterwegs. Ich bin zwischen München, Köln und Hamburg hin und her gereist, was durch die Pandemie von jetzt auf gleich weggefallen ist. Nun findet die Kommunikation nur noch über Zoom und Google Meet statt, dabei fehlt mir das Reisen schon.
Inwiefern wirken sich diese Veränderungen auf deine Motivation aus?
An der Motivation hat sich nichts geändert. Allerdings vermisse ich die persönlichen Kontakte. Durch die Geschäftsreisen und die enge Zusammenarbeit haben sich über die Arbeit hinaus Freundschaften entwickelt. Online ist es einfach nicht das Gleiche und man kann eben nicht so einfach nach der Arbeit noch etwas essen gehen.
Wie geht die Geschäftsführung mit der Krise um?
Sehr, sehr gut. Lange bevor die Politik Unternehmer dazu aufgefordert hatte, ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken, haben unsere Geschäftsführer reagiert. Außerdem ist die Zusammenarbeit super eng, sodass es tatsächlich keine Hierarchien gibt und man auch vom Homeoffice aus den Eindruck hat, dass wir alle das gleiche Ziel verfolgen.
Bei vielen meiner Freunde läuft das ganz anders.
Bist du zufrieden mit dem Krisenhandling?
Absolut, bei uns läuft es trotz Krise super. Daher ist das Arbeitsklima bei uns auch so gut.
Wenn nicht, was würdest du dir wünschen?
Ganz zu Anfang hatten wir kleinere technische Probleme, was zum Beispiel Headsets und die Ausstattung generell anbelangt. Doch das wurde extrem schnell behoben, sodass wir mit unserer Arbeit schnell wieder ungehindert fortfahren konnten.
Fazit:
Die Nähe zu den Mitarbeitern ist ganz entscheidend. Der Einsatz für sie und eine ehrliche Kommunikation auf Augenhöhe sorgen dafür, dass die Mitarbeiter auch in der Krise nicht den Spaß an der Arbeit verlieren, sondern sich – ganz im Gegenteil – noch einmal extra ins Zeug legen, um gemeinsam erfolgreich aus der Krise hervorzugehen.